Das Verfassen einer Bachelorarbeit markiert den Abschluss eines bedeutenden Abschnitts im akademischen Werdegang eines Studierenden. Diese Abschlussarbeit stellt eine Zusammenfassung des erlernten Wissens und der erworbenen Fähigkeiten dar und ist oft eine herausfordernde und anspruchsvolle Aufgabe. In den letzten Jahren ist jedoch ein wachsender Trend zu beobachten, bei dem Studierende Ghostwriting-Dienste in Anspruch nehmen, um ihre Bachelorarbeit schreiben lassen. Doch welche Vor- und Nachteile bringt dieser Trend mit sich?
Was ist Ghostwriting?
Ghostwriting bezeichnet das Verfassen von Texten im Auftrag und Namen einer anderen Person. Im akademischen Bereich bedeutet dies, dass ein professioneller Schreiber, der als Ghostwriter agiert, wissenschaftliche Arbeiten wie Bachelor-, Master- oder Doktorarbeiten für Studierende verfasst. Diese Praxis ist nicht unumstritten und wirft zahlreiche ethische, rechtliche und moralische Fragen auf.
Die Vorteile des Ghostwritings
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Zeitersparnis: Einer der größten Vorteile des Ghostwritings ist die erhebliche Zeitersparnis. Studierende, die unter Zeitdruck stehen oder mehrere Verpflichtungen gleichzeitig bewältigen müssen, können durch das Beauftragen eines Ghostwriters den Stress reduzieren und ihre Zeit effektiver nutzen.
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Professionelle Qualität: Ghostwriter sind oft Experten auf ihrem Gebiet und können daher eine hohe Qualität der Arbeit garantieren. Sie verfügen über umfassende Erfahrung im wissenschaftlichen Schreiben und kennen die formalen Anforderungen und Standards.
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Unterstützung bei Sprachbarrieren: Für internationale Studierende, die möglicherweise nicht über die erforderlichen Sprachkenntnisse verfügen, kann das Schreiben einer Bachelorarbeit in einer Fremdsprache eine enorme Herausforderung darstellen. Ein Ghostwriter kann hier Abhilfe schaffen.
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Lernhilfe: Manche Studierende nutzen die von Ghostwritern erstellten Arbeiten als Lernhilfe oder als Beispiel, um besser zu verstehen, wie eine wissenschaftliche Arbeit strukturiert und verfasst wird.
Die Nachteile und Risiken des Ghostwritings
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Ethische Bedenken: Das wohl größte Argument gegen Ghostwriting ist die ethische Fragwürdigkeit. Das Einreichen einer von jemand anderem geschriebenen Arbeit als eigene Leistung widerspricht den Grundsätzen der akademischen Ehrlichkeit und Integrität.
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Rechtliche Konsequenzen: Viele Hochschulen betrachten das Einreichen einer fremdverfassten Arbeit als Betrug, der mit schweren Konsequenzen bis hin zur Exmatrikulation geahndet werden kann. Studierende setzen sich also einem erheblichen Risiko aus.
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Fehlendes Wissen: Durch das Outsourcen der Bachelorarbeit entgeht den Studierenden die Möglichkeit, wichtige Fähigkeiten im wissenschaftlichen Arbeiten und im kritischen Denken zu erlernen. Diese Kompetenzen sind jedoch nicht nur für die akademische Laufbahn, sondern auch für das spätere Berufsleben von großer Bedeutung.
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Kosten: Professionelle Ghostwriting-Dienste sind oft sehr teuer und können eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Dies ist insbesondere für Studierende ein wichtiger Aspekt, da sie häufig nur über begrenzte finanzielle Mittel verfügen.
Das Thema Ghostwriting im akademischen Bereich ist komplex und vielschichtig. Während einige Studierende die Vorteile der Zeitersparnis und der professionellen Qualität schätzen, überwiegen für viele die ethischen und rechtlichen Bedenken. Hochschulen und Studierende müssen sich der Risiken bewusst sein und abwägen, ob der kurzfristige Nutzen die langfristigen Konsequenzen rechtfertigt. Langfristig gesehen sollten Studierende jedoch bestrebt sein, ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und ihre akademischen Herausforderungen eigenständig zu meistern. Dies fördert nicht nur die persönliche und berufliche Entwicklung, sondern trägt auch zur Wahrung der Integrität des akademischen Systems bei.